Wertschätzende Kommunikation im Beruf – worauf es ankommt

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Frauen und Männer kommunizieren unterschiedlich – lernen Sie, die Unterschiede zu verstehen für eine erfolgreiche und wertschätzende Kommunikation im beruflichen Umfeld.

Frauen und Männer kommunizieren unterschiedlich, das ist nichts Neues. Die Unterschiede zu verstehen, spielt gerade im beruflichen Umfeld eine große Rolle und kann über Erfolg oder Misserfolg des Einzelnen oder von Teams entscheiden. Zudem wird die Kommunikation von mehr Wertschätzung geprägt, da man die jeweils andere Seite besser versteht und die Perspektive des Gegenübers anerkennt.

Laut Studien sprechen wir am Tag zwischen 15.000 und 16.000 Wörter. Frauen etwas mehr als Männer. Dazu kommt die non-verbale Kommunikation. Paul Watzlawik sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Auch unsere Kleidung, Auftreten, Haltung, Gestik, Mimik – und vieles andere mehr – sagt unserem Gegenüber etwas über uns.

Wie entstehen die Unterschiede?

Es gibt natürlich immer Ausnahmen, und Pauschalisierungen kann widersprochen werden. Dennoch gibt es Unterschiede, deren Ursachen potenziell bereits in der Kindheit liegen. Mädchen und Jungen pflegen Kontakte häufig innerhalb des gleichen Geschlechts und erlernen dabei dessen Kultur und Normen.

Jungen kommunizieren häufig in einer Weise, die auf Status und Unabhängigkeit ausgelegt ist. Kommunikation ist ein Weg, um Stärke zu erlangen, zu gewinnen oder andere zu beeinflussen. Mädchen betrachten Kommunikation in der Regel als eine Möglichkeit, Freundschaften und Beziehungen aufzubauen. Sie unterstützt sie dabei, Verständnis zu bekommen und Gleichgesinnte zu finden. Die Soziolinguistin Deborah Tannen spricht von Frau-Mann-Kommunikation als interkulturellem Dialog.

Was sind Unterschiede und welchen Einfluss haben sie auf unsere Arbeit?

Ich möchte noch einmal betonen, dass es Ausnahmen gibt und sowohl Frauen als auch Männer die dem jeweils anderen Geschlecht von mir zugeschriebenen Verhaltensweisen zeigen. Bei meinen Aussagen greife ich auf eigene Erfahrungen, Klientengespräche, Studien und Literatur zurück. Es geht dabei nicht darum, das eine oder andere Verhalten zu kritisieren, sondern darum, die Unterschiede zu verstehen.

Wie wird kommuniziert

Häufig werden Aussagen von Frauen als Fragen formuliert: „Ich denke, dies ist der beste Weg, Du nicht auch?” Sie wollen andere in ihren Entscheidungsprozess einbeziehen. Von männlichen Kollegen wird dies gelegentlich als Unsicherheit interpretiert. Sie treffen Entscheidungen und erläutern den Gedankenprozess nur, wenn sie danach gefragt werden. Weibliche Kolleginnen können dies als wenig inklusiv empfinden.

Direkte und indirekte Kommunikation wird von beiden Geschlechtern genutzt, allerdings bei unterschiedlichen Themen. Wenn es darum geht, anderen zu sagen, was zu tun ist, kommunizieren Frauen häufig indirekt. Männer hingegen kommunizieren indirekt, wenn es um Gefühle, Schwächen, Fehler oder Probleme geht. Beide Geschlechter kommunizieren sowohl direkt als auch indirekt, aber zu unterschiedlichen Zeiten. So lösen Frauen z.B. Konflikte, indem sie darüber reden und Männer indem sie handeln.

Wie wird geführt

Auch bei den Führungsstilen gibt es Unterschiede. Männer führen häufiger hierarchisch. Andere Meinungen werden in den Entscheidungsprozess nicht oder nur selten einbezogen, was dazu führen kann, dass sich Frauen ausgegrenzt fühlen. Frauen führen häufiger unter Beteiligung anderer, um „buy in“ zu bekommen. Dies könnte von männlichen Kollegen als schwach und ineffektiv interpretiert werden. Status und Beziehungsmanagement stehen hier einander gegenüber. Beide Seiten sollten sich bewusst machen, wie dies vom jeweils anderen Geschlecht empfunden werden kann.

Wie wird in Meetings oder bei Problemen kommuniziert?

Besonders in Meetings zeigen sich die Unterschiede im Kommunikationsverhalten deutlich. Männliche Kollegen, die von ihrer Idee überzeugt sind, werden diese in der Regel in aller Breite vertreten und das Meeting dominieren. Frauen hingegen warten oft, bis sie an der Reihe sind und teilen die Sprechzeit mit anderen. Die Idee eines Kollegen, in einem Meeting zu attackieren, wird von einem Mann als Teil des Spieles betrachtet. Eine Frau hingegen wertet dies als Verrat an der kollegialen Beziehung. Unterbrechungen werden dementsprechend unterschiedlich bewertet und gelebt.

Wenn es um die Lösung von Problemen geht, tendieren Männer dazu, eine klare Aussage zu treffen und Lösung A, B oder C anzubieten, auch wenn sie unsicher sind. Frauen hingegen formulieren ihre Bedenken und skizzieren mögliche Lösungen als Optionen. Besonders bei Bewerbungsgesprächen wird dies häufig als unsicher und wenig selbstbewusst interpretiert. Für Frauen ist es jedoch eine Sache der Ehrlichkeit, mangelnde Erfahrung darzulegen und der Wunsch, den anderen einzubeziehen, wenn sie den Gedankenprozess zur Lösungsfindung erläutern.

Was sind die Stärken und Schwächen von Frauen und Männern?

Carol Kinsey Goman, Ph.D., hat in einem Forschungsprojekt 387 Mitarbeiter und Führungskräfte in den USA, Kanada und Europa zu den Stärken und Schwächen befragt. Die Ergebnisse sind wie folgt:

Frauen
Stärken
1.Sensititvität für non-verbale Kommunikation
2.Gute Zuhörer
3.Empathisch

Schwächen
1. Zu emotional
2. Zu ausschweifend – kommen nicht zum Punkt
3. Nicht bestimmend

Männer
Stärken
1. Körperliche Präsenz
2. Direkte Kommunikation
3. Körpersprache: Signale von Macht

Schwächen
1. Zu grob und direkt
2. Unaufmerksam auf Reaktionen anderer
3. Zu selbstsicher – bezogen auf die eigene Meinung

Die jeweiligen Stärken und Schwächen können sich je nach Organisationsumfeld auch umkehren. In einem kollaborativen Umfeld kann eine zu direkte Kommunikation zu Spannungen führen. Genauso wie in einem Umfeld, in dem schnelle Entscheidungen erforderlich sind, ein inklusiver Stil als nicht effektiv genug empfunden werden kann.

Was heißt das für eine effektive Zusammenarbeit und wertschätzende Kommunikation?

Zunächst sollten die Unterschiede zur Kenntnis genommen werden. Beide Geschlechter haben ihre Stärken und Schwächen in der Kommunikation. Wir können voneinander lernen und profitieren, denn beide „Kulturen“ sind wichtig für ein gesundes Arbeitsumfeld. Wir sollten uns nicht verbiegen und versuchen, den jeweils anderen Stil zu kopieren, können aber durchaus Elemente, die für uns passen, übernehmen. Authentizität ist wichtig! Zu verstehen, anzuerkennen und das ein oder andere nicht persönlich zu nehmen, sondern der anderen Kommunikationskultur zuzuschreiben, entschärft Unzufriedenheit und ermöglicht eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe.

Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zur Steigerung der Kreativität und Mitarbeiterzufriedenheit ist es wichtig, beide „Kulturen“ zu berücksichtigen und Stile einzubringen. So entsteht Diversität in Teams, die Unternehmen erfolgreicher und profitabler macht.

In meinem Workshop: Kommunikation im Beruf – wie Frauen und Männer besser miteinander kommunizieren – gibt es viele Tipps und Anregungen!

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Wie möchte ich gesehen werden?

Arndt-Sonnenberger-Workshop Wie möchte ich gesehen werden?

Wie möchte ich gesehen werden? Wie sehe ich mich selbst? Wie werde ich von anderen gesehen?

Haben Sie sich schon einmal diese Fragen gestellt?

Häufig besteht ein Unterschied zwischen erwünschtem Selbstbild, Selbstbild und Fremdbild. Glaubwürdig und authentisch sind wir in der Regel dann, wenn unser Selbst- und Fremdbild übereinstimmt. Wenn es um beruflichen Erfolg geht, spielt das Image (Fremdbild) eine wesentliche Rolle. Leider meinen gerade wir Frauen viel zu häufig, dass es reicht einfach nur fleißig zu arbeiten und sich auf die Erfüllung der Aufgaben zu konzentrieren.

De Facto ist es aber so: Leistung allein reicht nicht, Leistung ist eine Grundvoraussetzung für den beruflichen Erfolg!

Karriere heute erfordert unter anderem Markenmanagement. Wie kann ich mein Image, also meine persönliche Marke glaubwürdig und authentisch entwickeln? Dabei spielen z.B. Kleidung, Haltung, Gestik und Sprache eine wichtige Rolle. Je nach Berufsbild und Anlass kann die Kleiderwahl das Image beeinflussen. Die Leggins mit Wollpulli ist wohl kaum die richtige Wahl für ein Business Meeting, wenn ich als angehende Führungskraft wahrgenommen werden möchte. Genauso wie die Körpersprache nicht zu unterschätzen ist. Der hängende Kopf oder die finstere Mine tragen genauso wenig dazu bei ein positives, motiviertes Bild zu vermitteln, wie auch hektisches gestikulieren oder eine leise, weinerliche Sprache.

Arndt-Karen-Sonnenberger

Wie werden Sie von anderen gesehen?

Werden Sie als positiver Mensch wahrgenommen?

Wie kommunizieren Sie Probleme – sind Sie lösungsorientiert?

Wie verhalten Sie sich in Besprechungen – nehmen Sie aktiv teil?

Wirken Sie selbstsicher und übernehmen freiwillig neue Aufgaben?

Geben Sie das Bild einer hoch motivierten, engagierten Person ab?

Können Sie alle Fragen mit Ja beantworten? Oder gibt es Bereiche an denen Sie noch arbeiten möchten?

Hier ein paar Tipps für ein besseres Selbstmarketing:

TIPP 1: Holen Sie sich Feedback von Freunden und Kollegen ein.

TIPP 2: Kommunizieren sie Probleme lösungsorientiert

TIPP 3: Bringen Sie sich aktiv in Besprechungen ein, warten sie nicht bis sie aufgefordert werden

TIPP 4: Haben Sie keine Angst davor Erfolge zu kommunizieren

TIPP 5: Gratulieren Sie anderen zu Ihren Erfolgen

TIPP 6: Nutzen Sie Ihre Stärken und initiieren oder unterstützen Projekte

TIPP 7: Als Vorgesetzte stellen sie die Erfolge Ihrer Mitarbeiter heraus

TIPP 8: Stellen Sie Ihre eigenen Talente dar. Inhalte sind entscheidend!

TIPP 9: Keine Angst vor Herausforderungen – Sie annehmen und gut vorbereiten

TIPP 10: Nehmen Sie an Netzwerk Veranstaltungen teil

Erkennen Sie, dass Ihre Karriere eine Reise ist…

und Sie sitzen im Fahrersitz! Konzentrieren Sie sich darauf, Erfahrungen zu sammeln und Fähigkeiten zu entwickeln. Seien Sie offen für Unkonventionelles. Lernen Sie aus Erfahrungen, auch den Negativen und korrigieren Sie Ihr Verhalten entsprechend. 

Werden Sie sichtbarer! Die Fähigkeit, eigene Talente darzustellen, ist wichtig.

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