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Führungskompetenz

Wer sich nicht selbst führt, kann auch keine Mitarbeiter führen …

„Im Moment ist so viel los“ oder „Der Jahresabschluss steht an“ oder „ Es kommen immer wieder neue Aufgaben dazu“ waren häufig genannte Aussagen meiner Coachees. Auf die Frage „War es denn schon einmal besser?“ folgte dann die Antwort: „Na ja, irgendwie ist mein Job immer sehr fordernd und ich finde nur selten Zeit für andere Dinge.“

In den letzten Monaten habe ich sehr viele Coaching-Gespräche geführt. Ein wiederkehrendes Thema war die Selbstführung oder auch die Life Balance. So viele überarbeitete Coachees, die sich selbst in ihrer Arbeit verloren haben und auch Führungskräfte, die von Überlastung ihrer Mitarbeitenden berichteten.

Home-Office hat die Situation teilweise noch verschlimmert, denn es ist ja so einfach, den Computer am Abend noch einmal anzumachen und weiterzuarbeiten.

Im folgenden Blogbeitrag möchte ich das Thema „Selbstführung als Basis für ein gesundes Leben und eine erfolgreiche Mitarbeiterführung“ noch einmal beleuchten und einige Tipps für mehr Life Balance geben.

Was ist Selbstführung?

Selbstführung oder auch Selbstmanagement bezeichnet die Kompetenz, die persönliche und berufliche Entwicklung weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen zu gestalten (Wikipedia).

Dabei ist es wichtig, sich über persönliche Prioritäten und die eigene Verantwortung bewusst zu sein. Denn nur man selbst kann mit Disziplin und Umsetzungskraft Veränderungen herbeiführen.

Vorteile einer effektiven Selbstführung!

  • Besonders Führungskräfte in ihrer Vorbildfunktion, können ihre Mitarbeitenden eher begeistern und ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen
  • Man wird effektiver und erreicht selbst definierte Ziele deutlich leichter
  • Die eigene Zufriedenheit und das Wohlbefinden steigen, da man mit mehr Ruhe und Gelassenheit, die anstehenden Aufgaben bewältigt
  • Die Motivation steigt, da sich Druck abbaut und neue Möglichkeiten entstehen

4 Ansätze, die für eine gute Selbstführung stehen

Die eigenen Bedürfnisse erkennen!

Wenn wir von Life Balance sprechen, geht es häufig um eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben.

Eine gute Balance ist aus meiner Sicht aber stärker davon abhängig, wie gut man seine individuellen Bedürfnisse erfüllt. Dies ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Ist die Arbeit der wichtigste Aspekt meines Lebens, benötige ich weniger Freizeit, um mich ausgeglichen zu fühlen.

Haben jedoch andere Bedürfnisse, außerhalb der Arbeit, einen hohen Stellenwert wie z.B. Familie, Freunde, Hobbys oder Sport, wird die Freizeit umso wichtiger, um mein Leben in Balance zu bringen.

Jede/r sollte sich fragen:

  • Was sind meine Bedürfnisse?
  • Welche Bedürfnisse kommen aktuell zu kurz?
  • Was kann ich tun, um dies zu ändern?

Bewusstsein und Verantwortung

Sich seiner Bedürfnisse bewusst zu sein, ist ein guter Anfang. Aber wie setzt man das für sich um? … Die Arbeit wird ja nicht weniger.

Zunächst ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und zu priorisieren.

Nur ich selbst kann etwas verändern!

Ich habe es selbst in der Hand, eine Veränderung zu schaffen und Verantwortung für mein Leben zu übernehmen.

Dies ist ein Prozess und keine einmalige Aktion. Meinen Coachees, auch den Führungskräften, empfehle ich, in der Regel mit kleinen Schritten anzufangen, z.B. einmal die Woche zum Sport, zwei Abendessen mit der Familie oder drei Abende ohne E-Mails.

Die Mitarbeitenden werden es ebenfalls danken, denn ein immer arbeitender Chef löst auch bei vielen von ihnen einen hohen Arbeitsdruck aus. „Ich muss doch zeigen, dass ich auch noch spät für die Firma da bin“, „Der Kollege/die Kollegin hat ja auch noch geantwortet.“ Unter Umständen wird dadurch sogar eine Konkurrenzsituation geschaffen, wie mir Coachees berichten. Nicht verfügbar zu sein, wird als karriereschädlich empfunden.

Unglaublich, aber leider wahr! Jeder trägt hier eine Verantwortung für sich und andere, etwas zu ändern.

Die eigene Arbeit managen

Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, die eigene Arbeit zu analysieren.

  • Muss ich wirklich bei jeder Telefonkonferenz dabei sein?
  • Welche Arbeiten kann ich delegieren oder vernachlässigen?
  • Wie plane ich meinen Tag?

Eine gezielte Rückschau hilft, Zeitdiebe zu erkennen und zu eliminieren!

5 Schritte für eine bessere Arbeitsorganisation

1. Planung

Heißt, sich selbst besser zu organisieren.

2. Organisation

Heißt, sich jeden Tag/jede Woche einen Überblick zu verschaffen.

3. Ziele setzen

Heißt, sich Prioritäten zu setzen.

4. Puffer schaffen

Heißt, nicht den ganzen Tag zu verplanen.

5. Nein sagen

Heißt, nicht dringende und nicht wichtige Themen konsequent abzulehnen.

Methoden zur Priorisierung

ALPEN Methode entwickelt von Lothar J. Seiwert

Eine gute Methode zur Priorisierung der Arbeit ist die ALPEN Methode.

Aufgaben notieren

Länge schätzen

Pufferzeit einplanen (max. 60% verplanen)

Entscheidungen priorisieren

Nachkontrolle

Zudem ist es wichtig, Zeitgrenzen festzulegen und zu kommunizieren, z. B. Mittwochs bin ich ab XY Uhr nicht mehr da, dann ist mein Badminton-Abend.

Warum ist eine bessere Selbstführung so wichtig für Mitarbeiter, Führungskräfte und Unternehmen?

„Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.“ – John Steinbeck

Führungskräfte tragen für sich selbst und ihre Mitarbeitenden in ihrer Vorbildfunktion eine große Verantwortung. Sie sollten mit gutem Beispiel vorangehen und auf die Arbeitszeiten achten. Gesetzlich sind sie sogar dazu verpflichtet!

Leistungsfähig ist nur, wer seine Akkus immer wieder auflädt und ein ausgeglichenes, bedürfnisorientiertes Leben führt.

Das Betriebsklima ist auch von der Mitarbeitergesundheit geprägt. Ständig überlastete Mitarbeiter, die ihre Bedürfnisse permanent übergehen, sind nicht ausgeglichen und werden im schlimmsten Fall krank oder kündigen.

Selbstverständlich spielen viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle, wenn es um den Unternehmenserfolg geht. Jedoch ist ein motiviertes, gesundes Team die Basis für den Erfolg.

Jede/r kann etwas verändern – für sich selbst und andere!

Weitere Tipps und eine gezielte Anleitung für eine bessere Selbst- und Mitarbeiterführung gibt es in meinem Online Workshop 3-Säulen Führungskompetenz

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Mehr über das Thema Selbstführung können Sie auch in meinem Blogartikel „Wenn der Stuhl wackelt … warum Selbstführung so wichtig ist!“ nachlesen.

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